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Organspendeausweis schafft Klarheit – auch für Angehörige und Betreuer
Die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende ist in Deutschland derzeit mit 84 Prozent so hoch wie nie zuvor. Auch besitzen immer mehr Menschen einen Organspendeausweis: Waren es 2012 noch 22 Prozent, sind es im Jahr 2018 bereits 36 Prozent. Das zeigen erste Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Von den Personen, die eine Entscheidung getroffen haben, stimmen die meisten (72 Prozent) einer Organ- und Gewebespende nach dem Tod zu, 14 Prozent widersprechen ihr, neun Prozent übertragen die Entscheidung auf eine andere Person und fünf Prozent machen eine andere Angabe. Auf die Frage nach den Motiven für die Zustimmung zur Organ- und Gewebespende im Organspendeausweis geben 73 Prozent an, dass sie anderen Menschen helfen wollen.
Wichtigster Grund für die Ablehnung ist für 24 Prozent der Befragten, dass sie glauben, als Spender nicht geeignet zu sein. 22 Prozent äußern Angst vor Missbrauch beziehungsweise haben mangelndes Vertrauen aufgrund negativer Berichterstattung. Die Personen, die noch keine Entscheidung getroffen haben, begründen dies zu 43 Prozent damit, sich bisher zu wenig mit dem Thema beschäftigt zu haben. Das Transplantationsgesetz schreibt vor, dass Krankenkassen und Krankenversicherungsunternehmen ihre Versicherten ab dem vollendeten 16. Lebensjahr alle zwei Jahre über die Möglichkeiten einer Organ- und Gewebespende informieren. Versicherte sollen hiermit unterstützt werden, eine informierte Entscheidung zur Organ- und Gewebespende zu treffen und sie im Organspendeausweis und/ oder einer Patientenverfügung zu dokumentieren.
Die bundesweite Repräsentativbefragung Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2018 der BZgA wurde von November 2017 bis Februar 2018 unter 4.001 Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 14 bis 75 Jahren durchgeführt. Die neuen Daten veröffentlicht die BZgA anlässlich des Tages der Organspende am 02.06.2018 in Saarbrücken.
Nichtsdestotrotz bleibt der Dreh- und Angelpunkt bei einer Entscheidung für oder gegen eine Organspende stets die freiwillige Entscheidung des Einzelnen, sofern dieser geistig dazu in der Lage ist. Besprechen Sie die Angelegenheit mit Ihrem Betreuten. Bedenken Sie aber, dass es Menschen gibt, die für ihren Tod keine Vorkehrungen treffen möchten, auch das ist zu respektieren. Genauere Informationen zur Organ- und Gewebespende finden Sie unter: www.organspende-info.de
Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Gesundheit, www.bundesgesundheitsministerium.de